Es ist der Sinn unseres Lebens vollständig zu werden. Deswegen rufen wir in der Welt immer das hervor, was wir erkennen müssen, um Ganz zu werden. Je mehr wir von uns annehmen, umso gesünder werden die Menschen sein, die in unser Leben treten.

Man kann sich das so vorstellen: Unsere äußerste Schale ist das Ich, das wir der Welt präsentieren. Diese Schale versteckt die Charakterzüge, aus denen unser Schatten besteht. Oft zeigen wir der Welt ein Gesicht, das das Gegenteil von dem ist, was wir wirklich fühlen. Manche Menschen verbergen unter einer harten Schicht ihre Feinfühligkeit oder mit einer humorvollen Maske ihre Traurigkeit. Leute die alles besser wissen verstecken dahinter in der Regel ihr Gefühl dumm zu sein. Jene, die Arroganz ausstrahlen, müssen ihre Unsicherheit erst noch entdecken. Die Coolen verstecken das „arme Würstchen“, die ewig Lächelnden ihren Zorn. Was wir in unseren Seminaren machen, ist durch die sozialen Masken hindurch zu schauen, um das authentische Selbst zu entdecken. Vor allem aber müssen wir lernen den Lügen, die wir uns selbst auftischen, auf die Schliche zu kommen. Denn wenn wir nicht zufrieden und glücklich sind, nicht in dauerhaften, guten Beziehungen leben, nicht gesund sind und unsere Träume verwirklichen, wissen wir, dass solche Lügen uns den Weg verstellen. Wir erkennen daran, dass unser Schatten aktiv ist.

Natürlich liegen in unserem unbewussten Schatten auch ganz viele positive Eigenschaften. Immer wenn wir Jemanden besonders bewundern, hat dies auch etwas mit unseren verborgenen, nicht gelebten Eigenschaften zu tun. Das zu integrieren ist für unser Ego natürlich um Vieles einfacher, aber wir kommen letztendlich an diese Teile nur heran, wenn wir uns mit den so genannten „negativen verdrängten Seiten“ aussöhnen.